Donnerstag, 20. Januar 2011

Lehrstunde auf dem Platz!



Die WM in Schweden entwickelt sich für die deutsche Handball-Nationalmannschaft weiter in eine ganz gefährliche und bittere Richtung. Nach der ärgerlichen Pleite gegen Spanien unterlag das DHB-Team in Kristianstad nun auch Topfavorit Frankreich nach einer absoluten Lehrstunde 23:30 (10:13). Jetzt muss sogar um den Einzug in die Hauptrunde gebangt werden - das Halbfinale kann man sowieso endgültig abhaken.

Kraus hatte sich enttäuscht gezeigt, dass er im Auftaktspiel gegen Ägypten nicht von Beginn an auf der Platte gestanden war. Sein Selbstvertrauen habe einen Knacks bekommen. Gegen Frankreich bekam er von Brand noch einmal das volle Vertrauen. Selbst als die ersten Aktionen schon wieder unglücklich und die ersten Würfe daneben gingen, gab es von Brand aufmunternde Worte. Er wollte Kraus nicht erneut degradieren. Aber irgendwann konnte er gar nicht mehr anders. Kraus gelingt in Schweden weiter überhaupt nichts. Null. Dass er am Ende dank einiger Siebenmeter und später Tore, als die Sache längst gelaufen war, noch bester deutscher Torschütze wurde, ist ein Witz an sich und sagt alles. 

Wenn man mit viel Momentum aus dem Spanien-Spiel in die Begegnung hätte nehmen können, dann wäre gegen den Topfavoriten etwas möglich gewesen. Aber nicht so. Obwohl man sagen muss, dass die Mannschaft brannte und in den ersten zehn Minuten einen Top-Start erwischte (4:2). Die Abwehr mit dem bärenstarken Heinevetter und dem "Dreierblock" aus Roggisch, Preiß und Haaß stellte den französischen Angriff vor große Probleme.


Auch im Angriff gab es zunächst herrliche Kombinationen, aber die DHB-Auswahl kann das einfach nicht konstant über 60 Minuten durchspielen. Im Laufe des Spiels taten sich die altbekannten Probleme auf. Viele Ungenauigkeiten führten zu vielen unnötigen, teils haarsträubenden Ballverlusten, die die abgebrühten Franzosen natürlich eiskalt ausnutzten. Das deutsche Tempospiel war dagegen überhaupt kein Faktor - genauso wenig wie Uwe Gensheimer. Der Löwen-Linksaußen musste schon schlechte Würfe aus dem Rückraum nehmen, um überhaupt mal zum Abschluss zu kommen. In Hälfte zwei saß er fast nur noch auf der Bank.

Am Donnerstag trifft Deutschland im letzten Vorrundenspiel auf Tunesien und muss dann den Hauptrunden-Einzug sicherstellen, damit der wegen der Olympia-Qualifikation so wichtige und als Minimalziel ausgegebene siebte Platz wenigstens noch erreicht werden kann.

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